

Katharina von Knobloch
Welcher Expat-Partner-Typ bist du? Die 4 Profile im Überblick
Ein Umzug ins Ausland bedeutet nicht nur Abenteuer, sondern auch große Veränderungen – besonders für den mitausreisenden Partner. Während der Entsandte beruflich Fuß fasst, stehen viele Expat-Partner vor einer herausfordernden Frage: Wie geht es mit meiner eigenen Karriere weiter?
Die Forschung von Dr. Moeller und Dr. McNulty zeigt, dass Expat-Partner in vier typische Profile eingeteilt werden können. Diese Kategorien beschreiben, wie Begleitpersonen ihre Karriere im Ausland gestalten – oder eben nicht. Doch meine Coaching-Erfahrung zeigt: Diese Profile sind nicht in Stein gemeißelt. Viele Partner durchlaufen verschiedene Phasen, abhängig von der jeweiligen Lebenssituation und den Bedingungen im Gastland.
Erkennst du dich in einem dieser Typen wieder? Und falls ja – wie kannst du deine Situation aktiv gestalten?
Die 4 Typen von Expat-Partnern
1. Ready – Der strategische Planer
- Hat bereits vor der Entsendung klare Karrierepläne.
- Aktiviert frühzeitig sein Netzwerk, sucht nach Jobmöglichkeiten oder Weiterbildung.
- Nutzt den Umzug gezielt für berufliches Wachstum.
Beispiel: Lisa, eine IT-Projektmanagerin, wusste bereits Monate vor dem Umzug, dass sie ihre Karriere nicht unterbrechen wollte. Sie sicherte sich noch vor der Ausreise einen Remote-Job und konnte so nahtlos weiterarbeiten.
Risiko: Kann unter großem Druck stehen, den bisherigen Karriereweg beizubehalten, auch wenn neue Möglichkeiten entstehen.
💡 Tipp: Auch wenn du bestens vorbereitet bist – bleibe offen für alternative Wege! Manchmal bieten sich im Ausland Chancen, die du vorher nicht auf dem Schirm hattest.
2. Reborn – Der kreative Neustarter
Beginnt mit dem Ziel, die Karriere im Ausland fortzusetzen, stößt aber auf Hindernisse.
Nutzt die Situation, um sich beruflich neu zu erfinden.
Entwickelt ein neues Geschäftsmodell, startet eine Weiterbildung oder wagt den Schritt in die Selbstständigkeit.
Beispiel: Miriam war Architektin, doch ihre Qualifikationen wurden im Gastland nicht anerkannt. Nach anfänglicher Frustration erkannte sie ihre Leidenschaft für Innenraumgestaltung und machte daraus ein Business.
Risiko: Der Übergang kann emotional herausfordernd sein und erfordert Durchhaltevermögen.
💡 Tipp: Setze dich aktiv mit deinen Interessen und Stärken auseinander. Welche Fähigkeiten kannst du in einer neuen Rolle einsetzen? Ein Coaching hilft, Klarheit zu gewinnen.
3. Resentful – Der Frustrierte
Wollte eigentlich weiterarbeiten, findet aber keine passenden Möglichkeiten.
Sieht den Umzug zunehmend als Karriere-Killer.
- Fühlt sich abhängig vom arbeitenden Partner und hadert mit der eigenen Rolle.
Beispiel: Thomas war in Deutschland ein erfolgreicher Berater. In seinem Gastland fehlten jedoch die beruflichen Netzwerke, und nach vielen erfolglosen Bewerbungen fühlte er sich zunehmend machtlos.
Risiko: Dauerhafte Unzufriedenheit, die sich auf die Partnerschaft und das Familienleben auswirken kann.
💡 Tipp: Akzeptiere deine Gefühle, aber bleibe nicht in der Frustration stecken. Werde aktiv: Baue ein Netzwerk auf, informiere dich über alternative Karrierewege oder nutze Coaching zur Neuorientierung.
4. Resigned – Der Zurückgezogene
- Hat die beruflichen Ambitionen aufgegeben.
- Sieht sich als „Trailing Spouse“ ohne eigene Perspektive.
- Identifiziert sich zunehmend nur noch über die Rolle als Partner oder Elternteil.
Beispiel: Anna war vor dem Umzug Finanzexpertin. Nach mehreren gescheiterten Bewerbungen hörte sie auf, sich beruflich weiterzuentwickeln, und übernahm vollständig die Familienorganisation. Nach einigen Jahren fühlte sie sich in ihrer Rolle jedoch nicht mehr wohl und hatte Schwierigkeiten, wieder einzusteigen.
Risiko: Verlust des Selbstwertgefühls und der beruflichen Identität.
💡 Tipp: Auch wenn du aktuell keine Lösung siehst – es gibt immer einen Weg. Manchmal braucht es nur den richtigen Impuls, um wieder ins Handeln zu kommen.
Was bedeutet das für dich?
Vielleicht findest du dich in mehreren dieser Typen wieder. Die Forschung betrachtet sie als statisch, doch die Realität ist oft vielschichtiger.
Viele Expat-Partner wechseln im Laufe der Zeit zwischen den Kategorien – je nach Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten im Gastland.
Die gute Nachricht: Du kannst deine Karriere aktiv gestalten, unabhängig davon, wo du gerade stehst!
Unternehmen sollten umdenken
Besonders alarmierend ist, dass ein großer Anteil der Expat-Partner in den Kategorien „Resentful“ oder „Resigned“ bleibt. Das hat nicht nur persönliche Konsequenzen, sondern beeinflusst auch den Erfolg internationaler Entsendungen.
Studien zeigen, dass ein unzufriedener Partner einer der Hauptgründe für das vorzeitige Scheitern von Auslandseinsätzen ist. Unternehmen, die duale Karrieren ernst nehmen und Programme zur Unterstützung von Expat-Partnern etablieren, profitieren langfristig von stabileren und erfolgreicheren Einsätzen.

Wie kannst du deine Situation aktiv gestalten?
Erkenne, wo du gerade stehst.
Reflektiere, ob du dich in einer dieser Kategorien wiederfindest und ob das langfristig für dich funktioniert.
Baue dein Netzwerk auf.
Der Schlüssel zur beruflichen Neuorientierung im Ausland liegt oft in den richtigen Kontakten. Nutze lokale und digitale Netzwerke.
Erkunde alternative Karrierewege.
Wenn der direkte Wiedereinstieg schwierig ist, denke über Weiterbildung, Selbstständigkeit oder einen Branchenwechsel nach.
Hole dir Unterstützung.
Viele Expat-Partner zögern, sich helfen zu lassen – aber Coaching kann den Prozess enorm beschleunigen und neue Perspektiven eröffnen.
Möchtest du deine Karriere im Ausland aktiv gestalten?
Ich unterstütze Expat-Partner dabei, Klarheit zu finden und individuelle Karrierewege zu entwickeln. Buche jetzt ein kostenloses Erstgespräch:
Egal, ob du dich als „Ready“, „Reborn“, „Resentful“ oder „Resigned“ siehst – deine Situation ist nicht in Stein gemeißelt. Mit der richtigen Unterstützung kannst du deine Karriere neu ausrichten und deinen individuellen Weg im Ausland finden.